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Strafzölle der EU auf Biodiesel aus China: Auswirkungen auf den Markt 

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Die Europäische Union hat kürzlich Strafzölle auf Biodieselimporte aus China verhängt. Dies betrifft vor allem Kraftstoffe, die vermeintlich aus nachhaltigen Abfall- und Reststoffen hergestellt wurden, in Wirklichkeit jedoch mutmaßlich aus Palmöl stammen. Diese Maßnahme soll verhindern, dass nicht nachhaltig produzierter Biodiesel als klimafreundlicher Kraftstoff deklariert wird und damit in großem Umfang in den europäischen Markt gelangt. 

Warum wurden die Strafzölle eingeführt? 

Seit etwa anderthalb Jahren wird der europäische Markt mit Biodiesel aus Asien überschwemmt, insbesondere aus China. Offiziell handelt es sich dabei um fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfallstoffen, doch Recherchen und Marktanalysen legen nahe, dass der Großteil tatsächlich aus Palmöl hergestellt wird – oft importiert aus Malaysia oder anderen südostasiatischen Ländern. 

Das Problem dabei ist, dass diese Kraftstoffe zwar als klimafreundlich deklariert werden, in Wahrheit aber kaum zur Reduktion von Treibhausgasen beitragen. Palmölplantagen sind oft mit massiver Abholzung und hohen CO₂-Emissionen verbunden, wodurch der eigentliche Klimaeffekt nahezu verpufft. Die EU hat daher reagiert und Maßnahmen ergriffen, um diesen Biodiesel mit Schutzzöllen zu belegen. 

Hat die Maßnahme bereits Auswirkungen auf den Markt? 

Trotz der Einführung der Strafzölle sind bisher keine spürbaren Marktveränderungen erkennbar. Die Preise für Biodiesel haben sich bislang nicht signifikant bewegt, und auch die Verfügbarkeit von Biokraftstoffen auf dem Markt scheint weitgehend stabil zu bleiben. Es wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen, ob die Schutzzölle tatsächlich dazu führen, dass weniger fragwürdiger Biodiesel nach Europa gelangt. 

Wie können Unternehmen sich schützen? 

Für Logistiker und Unternehmen, die größere Mengen Diesel oder Biokraftstoffe einkaufen, stellt sich die Frage, wie sie sicherstellen können, dass sie tatsächlich nachhaltige Kraftstoffe nutzen. Wer nicht selbst eine eigene Tankstelle betreibt, sondern über Mineralölgesellschaften oder lokale Lieferanten einkauft, sollte besonders aufmerksam sein. 

Ein wichtiger Schritt ist die enge Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Lieferanten. Unternehmen sollten aktiv nachfragen, woher der angebotene Biodiesel stammt und sich entsprechende Nachweise vorlegen lassen. Besonders bei Kraftstoffen wie HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil), die als besonders klimafreundlich gelten, ist Transparenz entscheidend. Ein Lieferant sollte belegen können, aus welchen Quellen der Biokraftstoff stammt und ob er tatsächlich aus nachhaltigen Reststoffen oder Abfällen produziert wurde. 

Risiko von Greenwashing vermeiden 

Wer sich als Unternehmen für alternative Kraftstoffe entscheidet, sollte sicherstellen, dass es nicht unbewusst Greenwashing betreibt. Es ist eine gute Entscheidung, auf Biokraftstoffe zu setzen – insbesondere im Schwerlastverkehr, wo Elektrifizierung oft noch keine Alternative darstellt. Doch wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass der getankte Biodiesel gar keinen echten Klimaeffekt hat oder sogar schädlicher ist als fossiler Diesel, kann das zu einem Reputationsproblem führen. 

Deshalb ist es ratsam, nicht blindlings auf Biokraftstoffe zu setzen, sondern gezielt nach zertifizierten und nachverfolgbaren Produkten zu suchen. Große Mineralölunternehmen und Tankkartenanbieter bieten oft „grüne“ Kraftstoffoptionen an – hier lohnt es sich, genau nachzuhaken und die Lieferkette überprüfen zu lassen. 

Transparenz im Einkauf sicherstellen 

Letztlich liegt die Verantwortung bei den Unternehmen selbst: Ob Flottenmanager, Einkäufer:in oder Nachhaltigkeitsverantwortliche – wer sich für Biokraftstoffe entscheidet, muss genau hinschauen, woher sie kommen. Transparenz in der Lieferkette ist essenziell, um sicherzustellen, dass die eingesetzten Kraftstoffe tatsächlich einen positiven Klimabeitrag leisten. 

Viele Unternehmen nehmen dieses Thema bereits sehr ernst und stellen hohe Anforderungen an ihre Kraftstofflieferanten. Wer diesen Weg geht, sollte konsequent darauf achten, dass Zertifizierungen und Herkunftsnachweise lückenlos vorliegen, um echten Klimaschutz statt Greenwashing zu betreiben. 

Autor
Matthias Kerner
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