Emissionen im Straßenverkehr reduzieren, klimafreundliche Kraftstoffe fördern und handelsbereite Fahrzeughalter unterstützen: Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Prämie) greift bei allen Unternehmen, die jährlich mehr als 5.000 Liter Kraftstoff aus fossilen Energien – beispielsweise Benzin und Diesel – vertreiben.
Um die Quote zu erfüllen, müssen diese selbst mit emissionsfreien Kraftstoffen handeln. Alternativ besteht die Möglichkeit, auf den Quotenhandel zurückzugreifen. Hier nehmen sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen mit Elektroautos und weiteren vollelektronischen Fahrzeugen teil.
Doch was ist die Treibhausgasminderungsquote (THG)? Welches Gesetz greift in diesem Fall und wie erhalten Privatleute die THG-Prämie? Für welche Fahrzeuge kann die THG-Quote veräußert werden und worin unterscheiden sich die THG-Quote und die THG-Prämie?
Was ist die Treibhausgasminderungsquote?
Bei der Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote, handelt es sich um ein essenzielles Instrument zur Förderung erneuerbarer Energien im Straßenverkehr. Die Quote ist Teil des Bundesimmissionsschutzgesetzes, kurz BlmSchG, und entspricht den Vorgaben der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED II).
Demnach müssen alle EU-Mitgliedstaaten den Einsatz fossiler Energien fortschreitend reduzieren. Im selben Zuge ist vorgegeben, dass klimafreundliche Alternativen speziell gefördert werden, um diese attraktiv zu machen. Denn je mehr Unternehmen und Privatpersonen sich an der Reduktion der Treibhausgase beteiligen, desto schneller können die Klimaziele erreicht werden.
Eigentümer von Elektrofahrzeugen können also jedes Jahr bares Geld dafür erhalten, dass sie über ein E-Auto, einen E-Bus oder ein weiteres elektrisch betriebenes Fahrzeug wie E-Motorräder verfügen. Die Voraussetzung für die THG-Quote: Der Antragsteller muss den Fahrzeugschein vorweisen können.
Bei Hybridmodellen, Wasserstoff-Autos und Erdgas-Autos greift die THG-Quote in Deutschland nicht. Nutzer erhalten demnach keinen Zuschuss. Da die Anbieter von fossilen Otto- und Dieselkraftstoffen die THG-Quote erreichen müssen, zahlen Nutzer von Fahrzeugen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, langfristig mehr als Verwender von E-Autos und Co.
Im Jahr 2030 soll die THG-Quote auf 25 Prozent erhöht werden. Um die Quote zu erfüllen, können Unternehmen Dritte beauftragen, die Leistung einzubringen. Bei Biokraftstoffen handelt es sich dabei um Produzenten, die nachhaltige Kraftstoffe vertreiben. Im Falle der Elektromobilität können Betreiber von Ladepunkten vertraglich verpflichtet werden. Die Folge: Es werden nachweislich weniger Kohlenstoffdioxid-Emissionen gemessen.
Wie funktioniert die Treibhausgasquote (THG-Prämie) in der Praxis?
Betreiber von zugänglichen Ladesäulen, die über E-Fahrzeuge verfügen, verbrauchen pro Jahr eine spezifische Strommenge. Einen Nachweis über die Menge stellt das Umweltbundesamt, kurz UBA, aus. Die Bescheinigung können die Unternehmen und Privatpersonen anschließend an einen Anbieter verkaufen, der fossile Kraftstoffe vertreibt und die THG-Quote erfüllen muss.
Laut Paragraf 6 der 38. BlmSchV gilt dies bei öffentlichen Ladesäulen. Bei nicht öffentlichen Ladepunkten ist dies nur unter bestimmten Bedingungen möglich (Paragraf 7 der 38. BlmSchV). Denn die Werte müssen über private Wallboxen ermittelt werden. Dies ist nur mit einem erhöhten Aufwand realisierbar.
Die Konsequenz: Das Amt schätzt den jährlichen Verbrauch der Fahrzeugklassen. Kontrolliert werden die Ermittlungen in regelmäßigen Abständen durch den BMUV. Bei Fehlern nimmt dieser Verbesserungen vor.
Als Nachweis reicht der Fahrzeugschein aus. Dieser wird von dem Umweltbundesamt in Deutschland überprüft. Dann stellt das UBA die Bescheinigung aus, die die Eigentümer wiederum verkaufen können.
Verträge mit einzelnen privaten Autoeigentümern schließen große Konzerne jedoch nicht. Vielmehr bedienen sich diese an gesammelten Nachweisen von Zwischenhändlern, an die die Privatpersonen ihre Bescheinigung zuvor veräußert haben. Bei den Zwischenhändlern kann es sich zum Beispiel um Stromanbieter handeln.
Außerdem existieren Unternehmen, die sich auf den THG-Quotenhandel spezialisiert haben. Diese sammeln Kopien der Fahrzeugscheine der Elektroauto-Eigentümer, stellen in ihrem Namen Anträge beim UBA, erhalten die Bescheinigungen, zahlen die E-Auto-Besitzer aus und veräußern die Bescheinigungen anschließend an Kraftstoffanbieter.
Gemäß dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote der Bundesregierung ist der Quotenhandel und die Auszahlung der Geldprämie durch Zwischenhändler zulässig.
Ein Tipp: Autobesitzer sollten nicht das erstbeste Angebot akzeptieren, sondern verschiedene Anbieter miteinander vergleichen. In der Regel können sich Interessierte jedes Jahr aufs Neue für einen anderen Anbieter entscheiden.
Dieser Anspruch entfällt jedoch, wenn vertraglich festgelegt wurde, dass der Kunde den Fahrzeugschein über mehrere Jahre hinweg vorliegt. Deswegen ist es von Bedeutung, die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters genau zu überprüfen.
Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote: Woher kommt die THG-Quote?
Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind dazu verpflichtet, ihre Emissionen aus dem Verkehr zu senken. Zu diesem Zweck hat die Renewable Energy Directive, kurz RED II, die Treibhausgasminderungsquote ins Leben gerufen. Durch die Quote soll es mitunter gelingen, weniger Treibhausgase im Verkehrssektor zu produzieren.
Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehr um 14 Prozent gesteigert werden. Dies betrifft den Straßen- und Schienenverkehr. Die Bundesregierung reagierte deswegen mit einem neuen Gesetzesentwurf und orientierte sich damit an den veränderten Vorgaben der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU.
Die Möglichkeit zur Förderung durch die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) besteht bereits seit 2015. Durch den neuen Gesetzentwurf wurde die Quote angehoben.
Treibhausgasminderungsquote verkaufen: Wie funktioniert der Verkauf für Verbraucher?
Die THG-Prämie verkaufen: Wer sich mit der Frage auseinandersetzt, wie man die THG-Prämie veräußern kann, stößt im Internet schnell auf Lösungen. Denn zahlreiche Anbieter kaufen die Prämien online ein.
Von Bedeutung ist, dass Interessierte sich für einen Anbieter mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis entscheiden. So steigt die Chance auf eine hohe Prämie. Zu diesem Zweck sollten sich Verbraucher die Geschäftsbedingungen und Konditionen des Wahlanbieters durchlesen und genau abwägen, ob diese Vor- oder Nachteile für sie bereithalten.
In der Regel zahlen die Anbieter einen Bonus aus, wenn die Quoten sich über mehrere Jahre hinweg erfolgreich verkaufen lassen. Dies führt dazu, dass die Verkäufer der THG-Quote zusätzlich Geld erwirtschaften und mit einem höheren Gewinn rechnen können. Der Nachteil: In diesem Fall binden sich die Verbraucher häufig an einen Anbieter. Ein jährlicher Wechsel ist nicht mehr möglich.
Bei Bedarf können Verbraucher ihre THG-Quote auch eigenständig verkaufen. Doch Vorsicht! Der Verkauf in Eigenregie erfordert viel Zeit und Geduld. Viele Unternehmen kaufen ferner lieber Quoten-Bundles ein und hegen kein Interesse an einzelnen Verkäufen durch Privatpersonen. Die Verkaufschancen können gering ausfallen.
An wen verkauft man seine Treibhausgasminderungsquote?
Die Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote, verkaufen Privatpersonen im Idealfall an einen THG-Quoten-Händler oder an Unternehmen wie einen Energiekonzern. Diese kaufen mehrere Quoten ein und dienen als Zwischenhändler. Wer seine THG-Quote privat verkaufen möchte, läuft Gefahr, diese nicht veräußern zu können. Denn die meisten großen Unternehmen ziehen einen Kauf von einzelnen Privatpersonen nicht in Betracht.
Treibhausgasminderungsquote: Für welche Fahrzeuge ist sie erhältlich?
Welche Fahrzeuge bekommen die THG-Prämie? Nutzer eines Elektro-Autos der Fahrzeugklassen M1 und M2 können die THG-Quote verkaufen und erhalten anschließend die THG-Prämie. Dies gilt für brennstoffzellenbetriebene E-Autos und batteriebetriebene Elektro-Autos. Außerdem werden Besitzer eines Elektro-Busses der Fahrzeugklasse M3 nach dem erfolgreichen Verkauf ihrer THG-Quote mit der THG-Prämie belohnt, sofern es sich um vollelektrische Busse handelt.
Was ist der Unterschied zwischen THG-Quote und THG-Prämie?
Mineralölunternehmen müssen eine Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) erfüllen. Dies kann gelingen, indem diese auf erneuerbare Energien setzen. Die Konzerne können sich jedoch auch an THG-Quoten-Händler und Energiekonzerne wenden und THG-Quoten von den Kunden der Zwischenhändler kaufen. In diesem Kontext erwerben die Mineralölunternehmen in der Regel THG-Quoten-Bundle.
Der Zwischenhändler zahlt eine THG-Prämie an seine Kundschaft aus, wenn dieser seine THG-Quote verkauft. Um die “Treibhausgasminderungsquote Elektroauto” für den Kunden zu beantragen, wendet sich der Zwischenhändler an das Umweltbundesamt.
FAQ
Wie hoch ist die Treibhausgasminderungsquote?
Die Treibhausgasminderungsquote beträgt 6,5 Prozent.
Wie hoch ist die THG-Quote für 2024?
Die THG-Quote liegt bei 6,5 Prozent.
Was ist die Treibhausgasquote?
Bei der Treibhausgasminderungsquote handelt es sich um eine zu erfüllende Quote für Mineralölunternehmen. Diese basiert auf dem Treibhausminderungsquote-Gesetz.
Wie viele Jahre wird die THG-Quote gezahlt?
Die THG-Quote wird stets für ein Jahr ausgezahlt.
Das Fazit – die THG-Quote und die THG-Prämie richtig einordnen
Seit Beginn des Jahres 2024 greifen neue Regelungen in Bezug auf die Treibhausgasminderungsquote (THG-Prämie). Laut dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote können sich Unternehmen Strom aus erneuerbaren Energien anrechnen lassen, der eigenständig über Windstrom oder PV-Anlagen erzeugt wird. Dieser Strom muss über öffentliche Ladepunkte entnommen werden. Die Folge: Für Betreiber öffentlicher Ladesäulen kann sich die Änderung auszahlen.
Weiterhin können Mineralölkonzerne gemäß dem Treibhausgasminderungsquote-Gesetz THG-Quoten bei Zwischenhändlern wie Energiekonzernen und THG-Quotenhändlern einkaufen. Die Händler wiederum erwerben die THG-Quoten von ihren Kunden, denen sie im Gegenzug eine THG-Prämie auszahlen.