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So entwickelt sich die Ladeinfrastruktur in Deutschland

Wenn es nach den Vorstellungen der Bundesregierung geht, sollen im Jahr 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrisch betriebene Pkw in Deutschland unterwegs sein. Derzeit (Stand: Januar 2023) liegt die Zahl bei rund einer Million unter insgesamt zugelassenen 48,5 Millionen Pkw.

Es entwickelt sich zwar ein ansteigender Trend bei den reinen Elektro-Pkw und den Plug-in-Hybriden, aber auch die Gesamtzahl der Neuzulassungen steigt, so dass 2030 immer noch mindestens 30 Millionen Pkw mit Verbrennermotor auf den Straßen zu sehen sein werden.

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) sieht für die nähere Zukunft eine Abschwächung des Trends zum Elektro-Auto, denn zum einen wurde die Förderung für die Anschaffung gekürzt, zum anderen sorgen die steigenden Strompreise für Zurückhaltung bei den Käufern.

Seit dem 1. Januar 2023 werden nur noch reine Elektro-Pkw gefördert, Plug-in-Hybride nicht mehr. Für E-Fahrzeuge bis zu einem Preis von 40.000 Euro gibt es jetzt nur noch 4.500 statt bisher 6.000 Euro. Pkw mit einem Preis von 40.000 bis 65.000 Euro werden mit 3.000 statt 5.000 Euro gefördert.

Entscheidend ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur

Im Oktober 2022 hat die Bundesregierung den Masterplan Ladeinfrastruktur II verabschiedet und mit ihm noch einmal ihren Willen zur E-Mobilität bekräftigt. Der Masterplan enthält 68 Maßnahmen, mit denen in Zukunft der Ausbau vorangetrieben werden soll. Dafür werden 6,3 Milliarden Euro bereitgestellt.

Als Ziel hat die Koalition vorgegeben, bis 2030 eine Million öffentlicher Ladepunkte zu errichten, wobei der Fokus auf der Schnellladeinfrastruktur liegen soll. Die Realität sieht jedoch etwas anders aus. Die Bundesnetzagentur berichtete im November 2022, dass innerhalb eines Jahres 17.000 neue Ladepunkte entstanden und die Gesamtzahl auf 72.000 wuchs. Bei diesem Tempo würde das Ziel von einer Million jedoch erst 2077 erreicht werden.

Die Zahl der Schnellladepunkte mit mehr als 22 kW beträgt etwa 12.000. Davon schafft rund ein Viertel die höchste Leistung von mehr als 300 kW. Diesem Mangel soll mit dem Masterplan entgegengewirkt werden. Die 68 beschlossenen Maßnahmen betreffen die Bereiche Flächenverfügbarkeit, Förderung, Unterstützung der Kommunen, Ladepunkte an Gebäuden, Stromnetzintegration und schwere Nutzfahrzeuge. Private Investitionen sollen ebenfalls mobilisiert werden.

Die Lücke zwischen E-Auto-Aufkommen und Ladeinfrastruktur wächst

Nach einem Bericht des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) aus dem Jahr 2022 wird die Lücke zwischen der Anzahl an Elektro-Pkw und Ladepunkten immer größer. Kamen im Mai 2021 noch 17 E-Pkw auf einen Ladepunkt, waren es im Oktober 2021 bereits 21, aktuell sind es etwa 22 bis 23.

Auch die Situation in den Kommunen ist stark verbesserungsbedürftig. Laut VDA konnten im Mai 2022 mehr als die Hälfte der knapp 10.800 deutschen Gemeinden nicht einen einzigen öffentlichen Ladepunkt vorweisen.

Um das 2030er Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Pkw und einer Million Ladepunkte zu erreichen, ist nach einer Studie der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur in Städten eine Ladesäule für 14 Fahrzeuge erforderlich, in ländlichen Bereichen eine für 23 Pkw. Dafür müssten jedoch pro Woche 2.000 neue Ladepunkte entstehen. Aktuell liegt der Zuwachs lediglich bei 330. Wird die Neuerrichtung von Ladestellen nicht massiv gesteigert, stehen 2030 nur 210.000 Ladepunkte zur Verfügung, also ein Fünftel der angestrebten Menge.

Dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur so schleppend vorangeht, liegt nicht zuletzt an langsamen Planungs- und Genehmigungsprozessen. Der VDA fordert deshalb eine Beschleunigung der Planung und verweist darauf, dass die Automobilindustrie bereits konkrete Vorschläge dafür gemacht hat. Auch müssten die einzelnen Kommunen laut VDA handfeste Ziele für den Aufbau der Ladeinfrastruktur festlegen und die Umsetzung vorantreiben.

Ladestromprognose für 2023

Die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) kommt in einer Prognose bezüglich Ladestrom für Automobile in 2023 zu dem Ergebnis, dass die Kosten für Elektro-Autos langfristig niedriger bleiben als für Verbrenner. Zwar wird der Strompreis in diesem Jahr noch weiter ansteigen, aber für 2024 ist mit sinkenden Preisen zu rechnen. Benzin und Diesel bleiben auf Grund der geopolitischen Situation ebenfalls teuer, bevor sie im nächsten Jahr günstiger werden.

Die Kosten sind jedoch auch abhängig vom individuellen Ladeverhalten bzw. von den Lademöglichkeiten. Je nachdem, ob Autofahrer über eine eigene Wallbox verfügen, bei ihrem Arbeitgeber aufladen können, öffentliche Ladepunkte nutzen oder ihren Autostrom aus einem Mix dieser Möglichkeiten beziehen, liegen die durchschnittlichen Ladestromkosten pro Monat zwischen 75 und 109 Euro. Ein sparsamer neuer Wagen mit Verbrennungsmotor verursacht im Vergleich dazu mit 126 bis 166 Euro deutlich höhere Aufwendungen.

Mit einer Normalisierung der Strompreise erwartet PwC eine weiter steigende Nachfrage nach vollelektrischen Pkw. Dazu müsse die Autoindustrie ein breites Angebot an Fahrzeugen über alle Preissegmente hinweg anbieten. Auch die Politik sei gefordert, finanzielle Anreize zu setzen, damit die Anbieter von Ladeinfrastruktur den Ausbau vorantreiben. Für öffentlich zugängliche Ladepunkte seien geeignete Flächen bereitzustellen und die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. Ein finaler Reminder: Die THG-Quote für öffentliche Ladesäulen für das Jahr 2024 kann noch bis Februar 2025 beantragt werden.

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